Erfolgreiches Jahr für die serbischen Schulen in Österreich – Seminar für Lehrkräfte, Zeugnisse für Schüler:innen
In Salzburg, am 21. Juni 2025, fand in den Räumlichkeiten des Generalkonsulats der Republik Serbien das vierte Seminar der Lehrkräfte der serbischen Ergänzungsschulen in Österreich statt. Das Seminar wurde auch in diesem Jahr vom Gründer und Leiter der Schulen, Prof. Srđan Mijalković, vorbereitet und geleitet. Seiner Einladung folgten Lehrer:innen und Pädagog:innen der serbischen Schulen aus ganz Österreich. In derselben Woche, sowie auch in der darauffolgenden – am Vidovdan –, wurden die Zeugnisse an die Schüler:innen überreicht, womit auch das dreizehnte Schuljahr erfolgreich abgeschlossen wurde.
Mijalković eröffnete das Seminar mit Worten des Dankes an die Mitarbeiter:innen und Gastgeber:innen und betonte, dass die Bemühungen aller Lehrkräfte und Teammitglieder, das Netzwerk der Ergänzungsschulen für Serbisch in Österreich zu erhalten und weiterzuentwickeln, notwendig und wichtig seien, da das Funktionieren der Schulen von entscheidender Bedeutung für die gesamte serbische Gemeinschaft in diesem Land, aber auch in der Heimat sei. Er dankte besonders der Generalkonsulin in Salzburg, Frau Vera Vukićević, und dem Konsul, Herrn Dejan Udovičić, für die Gastfreundschaft bei der Durchführung des Seminars und für ihre Unterstützung der Schulen, insbesondere in Westösterreich.
„Um das hohe Niveau unserer Arbeit noch weiter zu verbessern, ist es notwendig, ständig miteinander in Kontakt zu bleiben, Erfahrungen auszutauschen und unser Wissen zu teilen – das ist auch der Zweck dieses Seminars. Wir müssen weiterhin dafür kämpfen, dass in Österreich die serbische Sprache anerkannt wird und nicht die sogenannte ‚BKS-Sprache‘ offiziell verwendet wird, die eine politische Erfindung ist. Wir hatten damit bereits Erfolge, aber die gesamte serbische Gemeinschaft muss endlich hinter uns stehen, damit dieser Kampf erfolgreich abgeschlossen werden kann. Wir müssen weitere Schulen eröffnen, mehr Kinder erreichen – so kommen wir dem Erfolg näher. Seit der Gründung im Jahr 2012, als die erste Lehrerin, Marija Mandić, und ich allein saßen und auf die ersten Schüler warteten, ist viel geschehen. Wir haben das Vertrauen und die Unterstützung unserer Kirche, unserer Bürger, unseres Staates und unserer Botschaft gewonnen, die uns auch in diesem Jahr großartig unterstützt hat – wofür wir aufrichtig dankbar sind. Auch wenn heute niemand aus dem jetzigen Team damals dabei war und manche vielleicht glauben, dass die Schulen von selbst entstanden sind oder vom Himmel gefallen sind – ihr alle zeigt heute ein hohes Bewusstsein und tragt auf die beste Weise zur Arbeit bei. Denn die Schulen sind das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen vieler Menschen, positiver Synergie und Fachkompetenz, die Ergebnisse bringen. Und dieses Team – ihr alle, wir alle – stehen fest hinter der Notwendigkeit, dass die Schulen in jeder Hinsicht weiter vorankommen!“, betonte Mijalković.
Konsul Dejan Udovičić begrüßte die Anwesenden und betonte, dass die Bewahrung unserer Sprache und Schrift, unserer Kultur und Tradition sowie die Pflege der nationalen Identität ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit in der Diaspora sei – und dass die Schulen für die serbische Sprache vielleicht der wichtigste Faktor dieses Engagements seien. Wie bisher werde das Konsulat weiterhin alle Bürger:innen und Vereine unterstützen, die ihr Wissen und Können in die Bildung unserer Kinder einbringen. Die erfolgreiche Arbeit der serbischen Schulen und die Zusammenarbeit mit ihnen seien das beste Beispiel für gelungene Tätigkeit, fügte er hinzu. Konsul Udovičić nahm am gesamten Verlauf des Seminars teil und trug aktiv zum erfolgreichen Ablauf und zu den Aktivitäten bei.
Das Seminar wurde durch die Begrüßung und Ansprache von Pfarrer Dragan Erić, dem Vorsteher der Kirche zum Schutz der Allerheiligsten Gottesmutter in Salzburg, bereichert, der von allen Anwesenden herzlich empfangen wurde.
Auch Marko Sarić, der junge Vorsitzende von Prosvjeta, richtete ein Grußwort an die Anwesenden – sein Beitrag wurde mit viel Sympathie und großem Applaus aufgenommen.
Neben Lehrer:innen aus Wien und Salzburg kamen Lehrkräfte auch aus Tulln, Linz, Graz, Wels, Gmunden, Braunau, Wiener Neustadt, Steyr und Enns, Kufstein und Bregenz, Feldkirch, Innsbruck, Fügen sowie aus den Schulen in Spittal, Villach, Klagenfurt und Saalfelden.
Nach den einleitenden Ansprachen stellten alle anwesenden Lehrkräfte die Schulen vor, in denen sie unterrichten, sowie die Aktivitäten, die dieses Schuljahr geprägt haben. Jede und jeder von ihnen berichtete über viele positive Nachrichten, schöne Projekte und gute Ideen; es gab auch wichtige Vorschläge zur Verbesserung der Arbeit, aber auch Hinweise auf aktuelle organisatorische Herausforderungen und deren mögliche Lösungen. Allen gemeinsam waren hohe Einsatzbereitschaft und große Professionalität im Umgang mit den Aufgaben in den Schulen.
Zur Freude aller sprachen auch die Schatzmeister Srđan Rakić und Aleksandra Kovačević, Mitglieder des Organisationsteams, die die neue Plattform und die Umfragen zur Evaluierung der Arbeitsergebnisse sowie eine Anwendung vorstellten, die die administrativen Aufgaben der Lehrkräfte erleichtert. Die Teilnehmer:innen des Seminars erhielten dadurch einen klareren Einblick in die Weiterentwicklung des Systems der serbischen Ergänzungsschulen und konnten erkennen, wie viel Arbeit und Mühe bisher investiert wurde, um die Schulen in Österreich zu erhalten und weiterzuentwickeln. Es wurde die zeitgerechte Nutzung und Aktivierung dieser neuen „Werkzeuge“ vereinbart, und die Lehrkräfte lobten die Bemühungen des Teams – insbesondere von Rakić und Kovačević – bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen.
Im Rahmen des Seminars fand auch ein Fachvortrag statt, den Vesna Kapor, Schriftstellerin und Professorin für serbische Sprache und Literatur, vorbereitet hatte. Sie betonte, dass der Unterricht und die Vermittlung der Muttersprache eine Aufgabe von nationaler Bedeutung sei, unabhängig davon, in welchem Land er stattfinde. Hier in Österreich, sagte sie, sei es jedoch etwas Besonderes, da die Schulen vor über einem Jahrzehnt durch den Mut und das Engagement des Gründers und mit der Unterstützung einer kleinen Gruppe von Menschen entstanden seien, die nach und nach gewachsen und zu großen Ergebnissen gelangt seien. Sie hob besonders hervor, dass durch den „testamentarischen Charakter“ der Arbeit die Bedeutung der Mühe jeder einzelnen Pädagogin und jedes einzelnen Pädagogen erkennbar werde, die in ihren Gemeinden die Mission der Bildung von Kindern und Jugendlichen in ihrer Muttersprache tragen und auf jede Weise die nationale Kultur bewahren – trotz der schwierigen Umstände des Aufwachsens in einer zweisprachigen Umgebung. Im Rahmen des Seminars organisierten die Veranstalter und Vesna Kapor am Abend in den Räumen des Konsulats ein literarisches Treffen mit den Bürger:innen Salzburgs, bei dem die Autorin ihr literarisches Werk – insbesondere ihr neuestes Buch „Maša i medvedi“ – inspiriert vorstellte.
Zum Abschluss wurde die Verteilung der Arbeitshefte organisiert, die von der Literarischen Gemeinschaft aus Kragujevac (Knjizevna zajednica) aus Serbien großzügig gespendet wurden – zur allgemeinen Freude und aufrichtigen Dankbarkeit aller Lehrkräfte, denen diese Unterrichtsmaterialien helfen werden, ihre Schüler:innen noch mehr zu motivieren, ihre Sprache und Kultur intensiver kennenzulernen.
Das Beisammensein wurde nach dem offiziellen Teil des Seminars in einem nahegelegenen Restaurant fortgesetzt, wo sich die müden und hungrigen Lehrkräfte schnell stärkten und vereinbarten, sich bald wiederzusehen.
Die feierliche Zeugnisverleihung der Schüler:innen des Netzwerks der Serbischen Ergänzungsschulen in Österreich fand anlässlich des Vidovdan in Schulen in ganz Österreich statt. Die zentrale Feier wurde in Wien abgehalten – für die Schüler:innen der Vorschulgruppe „Mala Pričaonica“ und der höheren Klassen – im serbisch-orthodoxen Tempel des Heiligen Sava im 3. Wiener Bezirk. Ein symbolischer Ort, denn genau in diesem Tempel wurde im Jahr 2012 die erste Serbische Ergänzungsschule in Österreich gegründet. Die Pädagoginnen der „Mala Pričaonica“, Bosiljka Jankeh, Jelena Seifert und Jovana Mitić, sowie die Lehrerinnen Ivana Milovanović und Aleksandra Tanasković überreichten ihren Schüler:innen die Diplome in unmittelbarer Nähe des Tempels, im Park des Schlosses Belvedere – was allmählich zu einer schönen Tradition wird, da Kinder und Eltern diese Gelegenheit gerne nutzen, um gemeinsam Zeit zu verbringen. Und es gibt so viele Kinder, dass es kaum möglich ist, einen ausreichend großen Saal für diese Veranstaltung zu finden. In den Klassenräumen des Tempels selbst organisierte Lehrerin Vesna Špirić ein fantasievolles Programm der Zeugnisverleihung für die „älteren“ Schüler:innen, und auch diese Räume waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Eltern und Kinder zeigten sich sehr zufrieden. An der Feier nahm auch die Gastautorin der Serbischen Ergänzungsschulen, Vesna Kapor, teil, die von Kindern und Eltern herzlich begrüßt wurde. Der Gründer, Srđan Mijalković, bedankte sich in seiner Ansprache wie gewohnt herzlich bei allen, die die Serbischen Schulen unterstützen – bei unseren Kirchen und Priestern, den Eltern und seinem gesamten Team, ohne das nichts von dem Erreichten möglich gewesen wäre: „Denn wir brauchen weiterhin Aufopferung, gegenseitiges Vertrauen und Hingabe – etwas, das in manchen von uns schon mehr als ein Jahrzehnt anhält und uns bis hierher geführt hat – zu dreißig Schulen und fast tausend Schüler:innen in Österreich. All das haben wir allein durch unsere Arbeit und mit Unterstützung unserer Partner ermöglicht – für unsere Kinder hier, die es verdienen. Vielleicht sind wir nicht perfekt, vielleicht sind unsere Schulen noch nicht offiziell anerkannt, ebenso wenig wie unsere Sprache, aber wir haben den Zustand unserer Kultur, Bildung und unseres Bewusstseins unter unseren Menschen hier deutlich verbessert. Wir machen weiter!“, schloss Mijalković.
PR Prosvjeta Österreich, 28.06.2025